Schleißheimer Kunstradfahrer müssen nur Vizeweltmeistern Vortritt lassen.

Alexander Brandl und Andreas Stegervom RSV Schleißheim sind überraschend als Deutsche Vizemeister im Zweier-Kunstradfahren aus Sulzbacham Main zurückgekommen. Sie mussten sich nur den amtierenden Vizeweltmeistern Rödiger/Styber aus Langenselbold (Hessen) geschlagen geben.

Dass Brandl/Steger gut in Form waren, zeigten sie bereits im Vorlauf mit 132,18 ausgefahrenen Punkten. Sie qualifizierten sich als Vierte für das abendliche Finale. Dort behielten Brandl/Steger die Nerven und „zauberten in persönlicher Bestleistung 138,48 Punkte auf die Anzeigentafel“, wie RSV-Sportwartin Doris Schmidt berichtet. Bronze war ihnen damit schon mal sicher, denn die zuvor gestarteten Kreuzmann/Stapf aus Soden verließen mit nur 131,59 ausgefahrenen Punkten die Wettkampffläche und es folgten nur noch zwei weitere Paare. Die Brüder Stark aus Bernlohe, noch etwas verletzungsgeschwächt, rutschten mit 135,91ausgefahrenen Punkten im Gesamtklassement hinter die Schleißheimer. Die noch am Start stehenden Rödiger/Styber aus Langenselbold ließen erwartungsgemäß als amtierende Vizeweltmeister nichts anbrennen und siegten souverän mit fast 20 Punkten Vorsprung (155,35 ausgefahren). Damit ging die Silbermedaille überraschend nach Schleißheim und die Freude sei riesig gewesen, auch wenn es mit der WM-Teilnahme nicht geklappt habe.

Mit drei WM-Tickets wird Bayern in Bremen dennoch sehr gut vertreten sein, sagt Schmidt: Neben Kreuzmann/Stapf aus Soden habe auch Jana Pfann aus Bruckmühl bei den Frauen Ambitionen auf einen Treppchenplatz. Im Einer der Männer macht Lukas Kohl aus Kirchehrenbach Jagd auf seinen 8. Titel in Folge. Brandl/Steger hatten sich bei drei deutschlandweiten Mastersturnieren für die nationalen Titelkämpfe qualifiziert. Beim 1. German Masters in Bad Salzuflen (Nordrhein-Westfalen) stiegen die Schleißheimer Sportler, die von Michael Grädler trainiert werden, mit 119,54 ausgefahrenen Punkten ins Wettkampfgeschehen ein. Mit dem erreichten 4. Platz hatten sie die Fahrkarte zur DM auf Anhieb in der Tasche. In Ilsfeld (Baden-Württemberg) reichte es nach Stürzen vom Reitsitzsteiger zum Lenkersitzsteiger und vom Lenkersitzsteiger zum Steuerrohrsteiger am Ende der Fünf-Minuten-Kür nur zu 104,32 Punkten und Rang 5. Das 3. Masters in der Nähe von Stuttgart brachte dann die Wende. Mit einer starken Leistung (137,19 Punkte) katapultierte sich das Schleißheimer Duo ins abendliche Finale und erreichte dort den dritten Platz.

Münchner Merkur vom 11.10.2024