Das Oberschleißheimer Kunstrad-Duo Alexander Brandl und Andreas Steger radelte völlig unerwartet zu Meisterehren. Nach 2015 (noch im Schülerbereich) standen sie nun bei den Junioren zum 2. Mal national ganz oben auf dem Treppchen. Für Trainer Michael Grädler sollte dies sogar der 7. Triumpf seiner Schützlinge in Folge sein, damit steht auch er ganz oben im Ranking. In Nufringen gingen die RSV-Sportler mit 127,80 Punkten an den Start (genau 10 Punkten mehr als letztes Jahr). Der Reitsitzsteiger rückwärts mit Schulterstand, der die Saison über immer wieder Schwierigkeiten bereitete, wurde diesmal ganz aus dem Programm genommen, man wollte auf Nummer sicher gehen. Alex und Andi starteten wie immer auf 2 Rädern. Leider klappten vor allem die Doppeldrehungen nicht so optimal und beim Wechsel auf 1 Rad standen 117,25 Zähler auf der Anzeigentafel. Jetzt lief es für die Beiden deutlich besser. Eine halbe Minute vor Schluss der 5Minutenkür waren noch 111 Punkte auf der Leinwand zu lesen. Dann beim Zurückgehen in den Schultersitz der unglückliche Sturz mit schwerwiegenden Folgen: nach 2 Punkten Abzug musste auch die Übung zum Steuerrohrsteiger neu aufgebaut werden um das Programm zu Ende fahren zu können, was wertvolle Sekunden kostete, die dann fehlten, um die Kür in der vorgegebenen Zeit beenden zu können. Mit dem Endergebnis von 99,05 Punkten stand aber schon mal Silber fest, zu groß war der Abstand zu den noch folgenden Sportlern aus Hoffnungsthal. Marc Lehmann und Julica Müller begannen ihre Kür mit aufgestellten 136,70 Punkten. Im Verlauf ihres Vortrages mussten die Beiden, die in 2 Wochen für Deutschland zur EM fahren, allerdings vor allem der Nervosität Tribut zollen. Nach mehreren Stürzen schmolz der Vorsprung auf gerade noch 101,25 und die Spannung stieg. Es sollte nur noch die Frontlenkerstanddrehung kommen, die die Beiden sicher beherrschen. Doch wie so oft kam es anders als erwartet, denn Marc fand sich plötzlich unverhofft auf dem Hallenboden wieder und die Punkte purzelten auf 94,75. Die mitgereiste schleissheimer Fangemeinde traute ihren Augen nicht: Alexander Brandl und Andreas Steger lagen mit 4 Punkten Abstand weiterhin vorne und hatten Gold gewonnen! Zuhause wurden die frischgebackenen Deutschen Meister mit einer gebührenden Sektdusche empfangen.